Das Kabinett des ägyptischen Ministerpräsidenten Hischam Kandil wurde am 2. August 2012 vorgestellt. Kandil wurde durch Präsident Mohammed Mursi ernannt, nach dem Abtritt des vom Militärrat ernannten Premiers Kamal Ganzuri und seines Kabinetts.[1]
Im Zuge des Militärputsches vom 3. Juli 2013 konnte das Kabinett Kandil seine Arbeit nicht mehr regulär fortsetzen. Am 9. Juli ist Hischam Kandils Nachfolger Hasim al-Beblawi zum Ministerpräsidenten ernannt worden; das Nachfolgekabinett unter dessen Führung wurde am 16. Juli 2013 vereidigt.
Das Kabinett Kandil bestand aus 35 Ministerien. Die Zusammensetzung der Regierung umfasste überwiegend Technokraten, darunter Mitglieder der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei (Muslimbrüder), der gemäßigten al-Wasat-Partei, der Zivilisationspartei und der salafistischen el-Nahda-Partei.
Nach den Rücktritten des Transportministers Mohamed Raschad al-Matini am 17. November 2012, des Ministers für Kommunikation und Informationstechnik Hani Mahmoud am 25. Dezember 2012 und des Ministers für parlamentarische Angelegenheiten Mohamed Mahsub am 27. Dezember 2012[2] erfolgte am 5. Januar 2013 eine Kabinettsumbildung, bei der zehn Ministerämter neu besetzt wurden.[3] Die Vereidigung der neuen Regierungsmitglieder fand am 6. Januar statt. In diesem Zeitraum wappnete sich die Regierung Mursi für anstehende Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds und Wirtschaftsreformen.[4]
Am 7. Mai 2013 wurde abermals eine Kabinettsumbildung durchgeführt, bei der neun Minister ausgetauscht wurden.[5] Dieser Schritt wurde unter anderem durch den Rücktritt des Justizministers Ahmed Mekki am 21. April erforderlich, der sich geweigert hatte, auf Antrag der Muslimbruderschaft den Justizapparat zu „säubern“.[6] Doch nicht nur der Justizminister sollte alsbald ersetzt werden. Offensichtlich veranlasste eine gewisse Unzufriedenheit über den Zwischenstand der Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds Präsident Mursi und Premierminister Kandil, den Minister für Planung und internationale Zusammenarbeit sowie den Finanzminister zu ersetzen. Auch der Minister, der zuletzt für Investitionen zuständig war, hat sein Amt nicht behalten.[6] Noch am Tag der Kabinettsumbildung sind die neuen Minister vereidigt worden.[5]