Das Kabinett Raffarin I war vom 6. Mai bis zum 17. Juni 2002 die französische Regierung unter Premierminister Jean-Pierre Raffarin und Staatspräsident Jacques Chirac.
Das Kabinett amtierte nur für eine Übergangszeit zwischen der Präsidentschaftswahl und den Parlamentswahlen 2002. Die Vorgängerregierung, das Kabinett Jospin, war am Tag nach dem 2. Wahlgang der Präsidentenwahl, am 6. Mai 2002, zurückgetreten. Der wiedergewählte Staatspräsident Jacques Chirac nominierte anschließend, trotz der noch bestehenden linken Parlamentsmehrheit, einen bürgerlichen Premierminister. Am Tag nach dem zweiten Wahlgang der Parlamentswahlen, am 17. Juni 2002, trat die Regierung Raffarin I wie nach Parlamentswahlen üblich zurück. Jean-Pierre Raffarin wurde unmittelbar wieder mit der Regierungsbildung beauftragt und bildete das Kabinett Raffarin II.
Die meisten Regierungsmitglieder gehörten der während der Präsidentschaftswahl gegründeten Union pour la majorité présidentielle (UMP) an, zu diesem Zeitpunkt ein Parteienbündnis unter anderem aus dem Rassemblement pour la République (RPR), der Démocratie libérale (DL) und der Parti radical valoisien (PRV). Auch viele Abgeordnete der Union pour la démocratie française (UDF) waren zur UMP gewechselt.