Die von Walther Schulz 1926 ausgegrabene Kammer 2 von Seeburg im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt liegt unter einer Felsplatte aus Kohlenquarzit. In seiner Bauweise ist das Grab von Seeburg im Mittelelbe-Saale-Gebiet ohne Parallele. Ulrich Fischer weist darauf hin, dass es beinahe ein mitteldeutsches Felsengrab zu sein scheint.[1]
Die unförmige, steinumsetzte, gepflasterte Kammer ragt im Westen unter der Felsplatte hervor und wurde dort vermutlich von einer kleineren, abnehmbaren Steinplatte bedeckt, die den Zugang bildete.[2]
Teilweise durcheinanderliegende Skelettreste von acht Individuen, darunter auch ein Ost-West orientierter Hocker wurden gefunden. Im Westen lag eine auf dem Bauch liegende Bestattung mit angehockten Beinen, etwa 25 cm über dem Pflaster.[3]
Als Beigaben wurden ein Feuersteinabschlag, zwei unverzierte Opperschöner Kannen, eine Walternienburger Tasse und ein Tierunterkiefer gefunden. Die Opperschöner Kannen sprechen für die Salzmünder Kultur, deren typische Form sie darstellen.[4] Die Walternienburger Tasse und die kollektive Bestattungsweise weisen in den Bereich der Walternienburg-Bernburger Kultur, so dass dieses Grab Hinweise zu beiden Kulturen zeigt, und keiner der beiden eindeutig zugewiesen werden kann.
Über Seeburg 1 (Fundplatz Triften) liegen keine genaueren Angaben vor.