Kanada (KZ Auschwitz)

Koffer der in Auschwitz ermordeten Menschen. Ausstellung Materielle Beweise der Gräueltaten in Auschwitz, Stammlager

In den Effektenlagern Kanada des KZ Auschwitz wurden die Wertgegenstände und Habe der eingelieferten registrierten Häftlinge aufbewahrt beziehungsweise jene der Ermordeten weiterverwertet. Die Effektenlager unterstanden der Abteilung Standortverwaltung im Konzentrationslager.[1] Im Lagerjargon des KZ Auschwitz wurden die Effektenlager als „Kanada“ bezeichnet, weil die Häftlinge das wertvolle Raubgut als „Symbol für Reichtum“ mit dem Land Kanada verbanden. Die Bezeichnung „Kanada“ für die Effektenlager wurde später auch von etlichen Angehörigen des SS-Lagerpersonals übernommen.[2]

  1. Verena Walter: Raub. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5: Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. C. H. Beck Verlag, München 2007, S. 129.
  2. Andrzej Strzelecki: Die Magazinierung der geraubten Habe und ihre Vorbereitung zur weiteren Verwendung, in: Wacław Długoborski, Franciszek Piper (Hrsg.): Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz., Oswiecim 1999, Band II: Die Häftlinge. Existenzbedingungen, Arbeit und Tod, S. 184.

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