Kanischka I., kurz Kanischka (graeco-baktrisch: Κανηϸκο; englisch transkribiert Kanishka), auch Kanischka der Große, war Kaiser der Kuschan-Dynastie im 2. Jahrhundert (ca. 127–150 n. Chr.). Kanischka ist berühmt für seine militärischen, politischen und spirituellen Leistungen. Kanischka, ein Nachkomme von Kujula Kadphises, dem Gründer des Kuschan-Reiches, gelang durch seine Abstammung die Kontrolle über ein Reich in Baktrien, das sich bis nach Pataliputra in der Ganges-Ebene erstreckte. Die Hauptstadt seines Reiches befand sich in Puruṣapura (heutiges Peschawar), eine weitere große Hauptstadt in Kapisa (nahe dem heutigen Kabul).[1]
Seine Eroberungen und seine Schirmherrschaft über den Buddhismus spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Seidenstraße und bei der Übertragung des Buddhismus aus seinem Reich über das Karakoram-Gebirge nach China.