Die kapazitive Kopplung stellt im Bereich der Elektrotechnik die Übertragung von Energie zwischen zwei physisch nicht miteinander verbundenen Leitern aufgrund des gegenseitigen unterschiedlichen elektrischen Potentials dar[1][2][3][4]. Es kann sich dabei um einen unerwünschten parasitären Effekt (z. B. das Nebensprechen zweier Kabelleitungen[5]) oder um einen erwünschten Effekt (z. B. für eine kontaktlose Messmethode[6]) handeln.
Die kapazitive Kopplung ist frequenzabhängig und nimmt mit zunehmender Frequenz zu. Da die elektrische Kapazität zwischen Leitern mit steigender Entfernung abnimmt, ist die kapazitive Kopplung sehr stark abstandsabhängig und daher nur bei kleinen Abständen nutzbar.
Die unerwünschte kapazitive Kopplung ist (neben induktiver Kopplung, galvanischer Kopplung und Strahlungskopplung) eine der Kopplungsarten, die für die Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) eine Rolle spielt. Sie ist eine Ursache für unerwünschtes Übersprechen zwischen parallel geführten Telefonleitungen. Als erwünschter Effekt kommt sie in der Schaltungstechnik zur Kopplung zweier Schaltungen unter bestimmten Rahmenbedingungen zum Einsatz; als Kopplungskapazität werden hierbei entsprechend gewählte Kondensatoren benutzt.