Karel ende Elegast

Titel der Druckausgabe von ca. 1487

Karel ende Elegast (deutsch: Karl und Elegast) ist ein kurzer mittelniederländischer Ritterroman in Versform, der sicher vor 1325,[1] wahrscheinlich um 1250 entstanden ist.[2] Der Autor des Romans ist unbekannt, stammt aber vermutlich aus der Gegend des heutigen Flandern bzw. Brabant. Der Roman gehört zur Karlsepik bzw. zu den Karlsromanen, einer Reihe von Werken, die im Umfeld Karls des Großen spielen. Anders als bei den meisten Vertretern dieser Gattung, wo Karl eher den Rang einer Nebenfigur einnimmt, tritt er hier in einer der beiden Hauptrollen auf.[2] Ob seiner Kürze – in der wissenschaftlichen Edition von Antonius Maria Duinhoven (1969)[3] umfasst der Text 1381 Verse – bezeichnet der Literaturwissenschaftler Frits van Oostrom das Werk als „Novelle sui generis“ und den kürzesten Karlsroman in ganz Europa. Zugleich ist es der meistgelesene mittelniederländische Text an niederländischen Schulen.[4]

  1. Karel ende Elegast. In: Canon van de Nederlandstalige literatuur. Koninklijke Academie voor Nederlandse Taal en Letteren, abgerufen am 23. Juli 2022.
  2. a b Karel ende Elegast. In: Literatuurgeschiedenis.org. Königliche Bibliothek der Niederlande und Taalunie, abgerufen am 23. Juli 2022.
  3. A.M. Duinhoven: Karel ende Elegast. Diplomatische uitgave van de Middelnederlandse teksten en de tekst uit de Karlmeinet-compilatie. Dl. 1. In: Zwolse drukken en herdrukken voor de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde te Leiden, nr. 62. Zwolle 1969 ([1]).
  4. Frits van Oostrom: De koning en de dief. In: Stemmen op schrift. Geschiedenis van de Nederlandse literatuur vanaf het begin tot 1300. 7. Auflage. Uitgeverij Bert Bakker, Amsterdam 2016, ISBN 978-90-351-2944-3, S. 234–241 ([2]).

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