Kassettendecke

Kassettendecke des Zedernsaals im Fuggerschloss zu Kirchheim in Schwaben
Diokletianpalast, Split, Schnitt durch Mausoleum und Vorhalle mit Steinkassettendecke
Renaissance-Holzfelderdecke im Schloss Hof (Naudorf Sa.)

Eine Kassettendecke (auch Felderdecke) weist an ihrer Unterseite in regelmäßiger Anordnung kastenförmige Vertiefungen (Kassetten) auf. Eine solche Decke wird durch sich kreuzende Rippen oder Balken gebildet. Bevorzugte Materialien sind traditionell Holz, Stein oder Stuck und in heutiger Zeit Stahlbeton. Es gibt auch illusionistische Malerei (Trompe-l’œil) darstellende Kassettendecken.

Eine seltene kunsthistorische Besonderheit sind bemalte Kassettendecken, die sogenannten Bilderdecken. Die Gemälde zeigen Personen aus dem Alten Testament und aus dem Neuen Testament sowie Ereignisse und Szenen aus der Bibel. Gotteshäuser mit Bilderdecken dienten früher der anschaulichen Wissensvermittlung zur Bibel für weniger gebildete Menschen – sie werden daher auch Bilderkirchen und Bibelkirchen genannt.[1] Davon abzugrenzen sind mehr ornamental bemalte Kassettendecken der Renaissance und des Barock, die zwar ebenfalls in Kirchen vorkommen (etwa Bergkirche Oybin, St. Pankratius (Tragnitz)), bei denen jedoch das christliche Bildprogramm gegenüber der Aneignung der Natur zurücktritt.

  1. Siehe dazu verlinkte Beispiele am Beitragsende in der Navigationsleiste Kirchen mit bemalten Felderdecken in Deutschland.

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