Der Begriff Katharer (wörtlich „die Reinen“, von griechisch καθαρός, katharós „rein“, Betonung auf der zweiten Silbe) steht für die Anhänger der bekanntesten und radikalsten heterodoxen (= ketzerischen) Strömung des mittelalterlichen Christentums,[2] die vom 12. bis zum 14. Jahrhundert vornehmlich im Süden Frankreichs sowie in Italien, Spanien und Deutschland verbreitet war. Zuweilen werden sie auch Albigenser (gelegentlich auch Albingenser) nach der südfranzösischen Stadt Albi genannt. Die Katharer bauten nie ein einheitliches Lehrsystem aus. Lediglich ein radikaler Dualismus war allen Gruppen eigen. Ihre Lebensweise war durch antiklerikale, asketische und das Eigentum zurückweisende Haltungen gekennzeichnet. Im Zuge des Albigenserkreuzzugs und weiterer Feldzüge sowie durch die Inquisition wurden die Katharer als Häretiker verfolgt und gelten mit dem Jahr 1400 als vernichtet. Ob die Katharer als unterscheidbare theologische Strömung existierten oder lediglich ein Konstrukt ihrer Verfolger waren, ist in der Forschung umstritten.