Katzenfutter

Trockenfutter
Nassfutter mit Fleischbröckchen in der Dose
Nassfutter aus tierischen Nebenerzeugnissen in Gelatine
Verschiedene Arten von Katzenfutter in Dosen.

Als Katzenfutter wird zumeist industriell hergestellte Tiernahrung für Hauskatzen bezeichnet. Unterschieden wird je nach Zusammensetzung zwischen Alleinfuttermittel und Ergänzungsfutter sowie, entsprechend der Konsistenz, zwischen Trocken- und Nassfutter. Als „reine“ oder „wahre“ Fleischfresser[1] und wegen ihres hohen Bedarfs an Proteinen beziehen Katzen einen Großteil ihres Nährstoffbedarfs aus Quellen tierischer Herkunft. Ihr Stoffwechsel weist in diesem Zusammenhang einige Besonderheiten auf. Es besteht die Unfähigkeit, die pflanzliche Vorstufe des Vitamin A (β-Carotin) in das funktionsfähige Vitamin A umzuwandeln. Die Aminosulfonsäure Taurin und die Aminosäuren Methionin und Arginin sind für den Katzenorganismus essenziell. Es besteht außerdem ein hoher Bedarf an Nicotinsäure. Weibliche Katzen und kastrierte Kater sind nicht in der Lage, Linolsäure in Arachidonsäure umzuwandeln. Zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels benötigen sie keine Kohlenhydrate, vielmehr kann Glukose über die Desaminierung spezieller Aminosäuren aus dem Futter gebildet werden.

Entsprechend ihrem natürlichen Fressverhalten (Fangen kleiner Beutetiere) nehmen Katzen bei ständigem Angebot von Futter täglich 10 bis 20 mal Nahrung auf. Der tägliche Energiebedarf einer Hauskatze von knapp vier Kilogramm Gewicht beträgt etwa 1.250 kJ (= 300 kcal) an umsetzbarer Energie. Auf starke Veränderungen sowohl der angebotenen Ration als auch der Futtersorte reagieren manche Katzen mit Nahrungsverweigerung über mehrere Tage, was speziell bei übergewichtigen Tieren zu einem Fettmobilisationssyndrom mit lebensgefährlichen Stoffwechselstörungen aufgrund entgleisender Leberwerte bis hin zum Leberversagen führen kann.

Industriell hergestelltes Katzenfutter wird als Trockenfutter oder als Nassfutter angeboten; sie unterscheiden sich im Wassergehalt. Dieser liegt bei Trockenfutter etwa bei 10–14 %, bei Nassfutter um 75–84 %.[2] Trockenfutter hat dadurch eine wesentlich höhere Energiedichte und muss folglich in wesentlich kleineren Rationen verfüttert werden. Bei der Fütterung mit Trockenfutter muss vor allem bei Wohnungskatzen zusätzlich Wasser gereicht werden. Milch ist ungeeignet – erwachsene Katzen vertragen ohnehin nur laktosereduzierte Milch, da sie keine Laktase mehr produzieren.

Während Trockenfutter zumeist in Plastiktüten oder Kartons verpackt ist, wird Nassfutter in Dosen, Aluminiumschalen oder Kunststoffbeuteln (Pouches) angeboten, z. B. eine Verpackungseinheit pro Portion.

  1. Michael S. Hand: Klinische Diätetik für Kleintiere. Schlütersche, 2002, ISBN 3-87706-893-6, S. 379– (google.com).
  2. Zusammensetzung & Inhaltsstoffe von Katzenfutter, Absatz Wassergehalt, abgerufen am 8. Juni 2020.

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