Kernkraftwerk Kalkar

Kernkraftwerk Kalkar
Kernkraftwerk Kalkar, 2004
Kernkraftwerk Kalkar, 2004
Lage
Kernkraftwerk Kalkar (Nordrhein-Westfalen)
Kernkraftwerk Kalkar (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 51° 45′ 47″ N, 6° 19′ 37″ OKoordinaten: 51° 45′ 47″ N, 6° 19′ 37″ O
Land Deutschland
Daten
Eigentümer Schneller Brüter Kernkraftwerksgesellschaft mbH
Betreiber Schneller Brüter Kernkraftwerksgesellschaft mbH
Projektbeginn 1972
Stilllegung 20. März 1991

Fertiggestellte Reaktoren (Brutto)

1  (327 MW)

Planung eingestellt (Brutto)

1  (1500 MW)
Stand 6. Juni 2008
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das ehemalige Kernkraftwerk Kalkar, auch der Schnelle Brüter von Kalkar genannt, mit dem Reaktor SNR-300 (SNR für Schneller Natriumgekühlter Reaktor) in Kalkar am Niederrhein war ein Gemeinschaftsprojekt von Deutschland, Belgien sowie den Niederlanden und wurde 1985 fertiggestellt, ging jedoch nie in Betrieb. Wegen sicherheitstechnischer und politischer Bedenken wurde das Projekt 1991 eingestellt. Durch die hohen Kosten beim Bau und bei der anschließenden Bereithaltung für einen eventuellen späteren Betrieb wurde das Kraftwerk eine Investitionsruine. Später wurde das ehemalige Atomkraftwerk aufgekauft und ein Freizeitpark auf dem Gelände errichtet, bekannt als Wunderland Kalkar (bis 2005 „Kernwasser Wunderland“).

Der SNR-300 ist vom Typ her (Natriumgekühlter Brutreaktor) vergleichbar mit den russischen BN-Reaktoren und dem US-amerikanischen EBR-II vom Argonne National Laboratory. Schnelle Brüter erlauben eine wesentlich bessere Nutzung der in Kernbrennstäben enthaltenen Energie, was die anfallende Menge Atommüll pro erzeugter Energie erheblich reduziert. Zudem entstehen bei der Kernreaktion kaum Transurane, was den Umgang mit dem noch anfallenden Atommüll wesentlich erleichtert. Bei natriumgekühlten, schnellen Reaktoren kann es nicht zu einer bei den üblichen Leichtwasserreaktoren gefürchteten Dampfexplosion kommen, da der Siedepunkt von Natrium weit über der Betriebstemperatur im Reaktor liegt. Zudem hat Natrium eine sehr hohe Wärmekapazität, die im Prinzip in der Lage ist, die Nachzerfallswärme bei einem Stop der Kühlmittelumwälzung aufzunehmen. Dafür kann es jedoch zu gefährlichen und schwer kontrollierbaren Natriumbränden kommen, die sich nicht mit Wasser löschen lassen.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne