Die Kerntechnik oder Nukleartechnik, auch Kerntechnologie, Kernenergetik oder umgangssprachlich (seltener) Atomtechnik genannt, ist eine technische Disziplin, die sich mit der Nutzung von Kernreaktionen und Radioaktivität für verschiedene Zwecke (siehe Teilgebiete) befasst. Auf der naturwissenschaftlichen Basis von Kernphysik und -chemie und ionisierender Strahlung entwickelt die Kerntechnik technische Verfahren, Geräte und Anlagen. Dies umfasst die Konzeption und Auslegung von Anlagen, die Herstellung, die Sicherheitstechnik, die Herstellung und Wiederaufarbeitung oder Entsorgung von Brennelementen, die Dekommissionierung und der Rückbau ausgedienter Anlagen.[1][2]
Zur Kerntechnik zählen im erweiterten Sinne auch Technologien für die Entwicklung der Fusionsenergie.
Die Kerntechnik und ihre Anwendungen ist eine regulierte Technik. Sie unterliegt in Deutschland dem Atomgesetz[3] und wird von Aufsichtsbehörden überwacht und kontrolliert. Dies gilt auch für andere Länder, beispielsweise die Nuclear Regulatory Commission (NRC) in den USA. Wie auch in anderen Technologiebranchen, wie z. B. der Luftfahrt, verwendet auch die Kerntechnik verschiedenen technische Normen, darunter bspw. verschiedene VGB-Normen.[4] Dies sind eine Reihe von Standards für Materialien, für die Herstellung, für die Methoden (z. B. Simulation) und Prozesse zur Entwicklung, für die Sicherheit usw.[5][6][7] Die Kerntechnik grenzt sich von der Uranwirtschaft ab, welche primär die Beschaffung, die technischen und ökonomischen Aspekte im Bereich der Grundmaterialien im nuklearen Brennstoffkreislauf abdeckt.