Titelseite einer Kopie von 1664 der Geschichte Armeniens von Kirikos (Matenadaran MS 2561)[1]
Kirakos Gandzaketsi (armenischԿիրակոս ԳանձակեցիKirakos Gandsakezi, ~ 1200/1202–1271) war ein armenischer Historiker des 13. Jahrhunderts[2][3][4][5] und Verfasser der Geschichte Armeniens, einer summarischen Aufzählung von Ereignissen vom 4. bis zum 12. Jahrhundert und einer detaillierten Beschreibung der Ereignisse seiner Lebenszeit.[1] Das Werk beschreibt hauptsächlich die Geschichte des mittelalterlichenArmeniens und Ereignisse in der Region des Kaukasus und des Nahen Ostens. Die Arbeit dient als wichtige Primärquelle für die Erforschung des Mongolensturms und enthält auch die erste bekannte Wortliste der Mongolischen Sprache.[6] Das Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt, unter anderem in Latein, Französisch und Russisch.[7]
↑Steven Runciman: A History of the Crusades. Vol. I, Cambridge University Press, 1987, S. 335: „Later Armenian chroniclers, such as Samuel of Ani and Mekhitar of Airavanq, writing at the end of the twelfth century, and Kirakos Gandzaketsi and Vartan the Great, in the thirteenth century, treat only briefly of the First Crusade.“ (Spätere armenische Chronisten, so wie Samwel Anezi und Mechitar von Airavanq, die am Ende des zwölften Jahrhunderts schrieben, und Kirakos Gandzaketsi und Wardan der Große im dreizehnten Jahrhundert, behandeln nur sehr kurz den Ersten Kreuzzug.)
↑René Grousset: The Empire of the Steppes: A History of Central Asia. Rutgers University Press, 1970, S. 282: „Mongka gave a warm welcome to this faithful vassal and handed him a yarligh of diploma of investiture and protection, "a diploma", says the Armenian chronicle of Kirakos, "bearing his seal and explicitly forbidding any action against the person or states of Hethum. He also gave him a charter enfranchizing churches everywhere." Another Armenian historian, the monk "Hayton", in his Flor des extoires d'Orient, states in addition that Mongka gave his visitor an assurance that a great Mongol army under his brother, Hulagu khan, would attack Baghdad; destroy the caliphate, their "mortal enemy"; and restore the Holy Land to the Christians.“
(Möngke bereitete seinem Vasallen ein herzliches Willkommen und übergab ihm ein Yarligh (Urkunde) eines Diploms der Einsetzung und des Schutzes, „ein Diplom“, sagt der armenische Chronist Kirakos, „welches sein Siegel trug und explizit alle (feindlichen) Handlungen gegen die Person oder die Ländereien von Hethum verbot. Er gab ihm auch einen Erlass, der ihm erlaubte, Kirchen überall zu stiften.“ Ein anderer armenischer Historiker, der MönchHayton schreibt in seinem Flor des extoires d’Orient, dass Mongka seinem Besucher zusätzlich die Versicherung gab, dass eine große Mongolische Armee unter seinem Bruder, Hulagu Khan, Baghdad angreifen würde; das Kalifat zerstören würde, ihren "Todfeind"; und das Heilige Land den Christen zurückgeben würde.
↑S. Peter Cowe: Kirakos Ganjakec'i or Arewelc'i. In: David Thomas, Alex Mallet (Hrsg.): Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History. vol. IV, Brill, Leiden 2012, ISBN 978-90-04-22854-2, S. 438: „Kirakos is one of the most important Armenian historians of the 13th century. He was born in the region of Ganja and received his early formation at the monastic school of Nor Getik under the eminent savant Vanakan Vardapet.“
Kirakos ist einer der wichtigsten armenischen Historiker des 13. Jahrhunderts. Er wurde in der Region Ganja geboren und erhielt seine frühe Bildung an der klösterlichen Schule von Nor Getik unter dem herausragenden Gelehrten Wanakan Wardapet.)
↑Ladislav Zgusta, Franz J. Hausmann, Oskar Reichmann (Hrsg.): An International Encyclopedia of Lexicography. Walter de Gruyter, Berlin 1991, ISBN 3-11-012421-1, S. 2368.
↑Agop Jack Hacikyan, Gabriel Basmajian, Edward S. Franchuk: The Heritage of Armenian Literature. vol. 3: From the Eighteenth Century to Modern Times. Wayne State University, Detroit 2005, ISBN 0-8143-3221-8, S.494.