Knabenlese

Darstellung der Devşirme im Süleymanname

Als Knabenlese oder Dewschirme (osmanisch دوشيرمه Devşirme, von devşirmek / دوشيرمك / ‚pflücken, sammeln‘[1]), auch Knabenzins, bezeichnet man das System der im Osmanischen Reich seit dem späten 14. bis ins frühe 18. Jahrhundert praktizierten Aushebung bzw. Zwangsrekrutierung von Söhnen aus christlichen Familien, um sie im Innern des Reiches zum Islam zu bekehren, auszubilden und anschließend zum Teil an hervorgehobener Stelle im Militär- und Verwaltungsdienst einzusetzen; vor allem die Infanterie der Osmanen, die Elitetruppe der Janitscharen, rekrutierte sich zeitweise überwiegend aus der Knabenlese.[2]

  1. griechisch παιδομάζωμα paidomázoma, deutsch ‚Kindereinsammeln‘, bulgarisch кръвен данък kraven danak, serbokroatisch Данак у крви krvni danak, ‚Blutzoll‘
  2. Basilike D. Papoulia: Ursprung und Wesen der „Knabenlese“ im osmanischen Reich. München 1963, S. 42.

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