Der Begriff der Knight'schen Unsicherheit geht auf den Wirtschaftswissenschaftler Frank Knight zurück, der bei der Ungewissheit (uncertainty) zwischen dem messbaren Risiko (risk) und der eigentlichen Unsicherheit (fundamental uncertainty, auch Ambiguität) unterscheidet. Letztere lässt sich nicht durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung vorhersehen oder anderweitig berechnen („nicht kalkulierbar“).[1] Wenn man unterstellt, dass die meisten Wahrscheinlichkeiten ohnehin nur subjektiv geschätzt und nicht objektiv gemessen werden können, verliert die Unterscheidung zwischen Unsicherheit und Risiko zwar an Schärfe; doch kann Unsicherheit auch dann noch sinnvoll interpretiert werden als Grad der subjektiven Überzeugung von der Richtigkeit einer Schätzung der Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses (estimation of estimation). Jan Pieter Krahnen, Peter Ockenfels und Christian Wilde zeigten mit einer experimentellen Einstellungsuntersuchung, dass Ambiguitätsaversion in vielen Fällen größer ist als die Aversion gegen bekannte Risiken.[2]