Die Kognitive Linguistik ist ein Teilbereich der Kognitionswissenschaft, der sich mit kognitiven Aspekten des Sprachverständnisses, der Sprachproduktion und des Spracherwerbs beschäftigt. Zu den Forschungsschwerpunkten der Kognitiven Linguistik zählen unter anderem Kategorisierung in natürlichen Sprachen (Prototypen, Polysemie, Metaphern), die Schnittstelle zwischen Syntax und Semantik, die Grundlegung der Sprache in Erfahrung und Wahrnehmung sowie das Verhältnis zwischen Sprache und Denken.[1]
Die Kognitive Linguistik hat ihre Ursprünge in den 1980er Jahren als Gegenbewegung zur Generativen Grammatik nach Noam Chomsky. Vertreter der Kognitiven Linguistik kritisierten die formal orientierte Syntax und die Vernachlässigung der Semantik durch die Generativisten. Außerdem gehen die Vertreter der Kognitiven Linguistik im Gegensatz zu Chomsky davon aus, dass Sprache kein autonomes Modul des menschlichen Gehirns ist, sondern Teil allgemeiner kognitiver Fähigkeiten.[2] Zu den bekanntesten Vertreter der Kognitiven Linguistik zählen George Lakoff, Leonard Talmy und Ronald Langacker.
Die Kognitive Linguistik basiert auf keiner geschlossenen Theorie in der Sprachwissenschaft, sondern vereinigt eine Vielzahl von Ansätzen.[3][4]