Konstruktivismus (Architektur)

Wladimir Schuchow, 1919–22. Schuchow-Radioturm, Moskau.[1] Ansicht der Konstruktion von Innen.

Der Konstruktivismus im weiteren Sinne beschreibt verschiedene architektonische Strömungen in der Sowjetunion ab etwa 1917 bis Mitte der 1930er Jahre. Ebenso wird der Begriff als Internationaler Konstruktivismus für architektonisch verwandte Strömungen außerhalb der Sowjetunion benutzt.

Während der Begriff Konstruktivismus im weiteren Sinne für die gesamte moderne Architektur in der Sowjetunion zwischen 1917 und Anfang der 1930er-Jahre steht, bezeichnet er im engeren Sinne nur einen Teil der sowjetischen Avantgarde-Architektur.[2] Die sowjetischen Architekten waren in mehrere Gruppen zersplittert, die sich gegenseitig ablehnend gegenüberstanden. Die bedeutendsten waren dabei die Gruppe der Konstruktivisten (OSA) und die der Rationalisten (ASNOWA), sowie der Klassizisten. Anfang der 1930er-Jahre konnten sich die Klassizisten in der Ausprägung des sozialistischen Klassizismus durchsetzen. Im Städtebau teilte sich die sowjetische Moderne in Urbanisten und Desurbanisten, wobei es unter Konstruktivisten wie unter Rationalisten Vertreter beider Strömungen gab.

Grundlage für diesen Artikel ist der Begriff im engeren Sinne, er grenzt den Konstruktivismus also vom Rationalismus ab. Im Gegensatz zum Rationalismus, der die Form und dessen Wahrnehmung durch den Betrachter betonte, hatten die Konstruktivisten einen radikal funktionalen und technizistischen Architekturbegriff. Die Unterschiede treten insbesondere im theoretischen Programm und in Entwürfen, oft utopischer Art, besonders hervor, in den realisierten Bauten sind sich beide Strömungen recht ähnlich.

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  2. Stephen Bann: The Tradition of Constructivism. The Viking Press, New York 1974, S. XXV.

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