Konzil von Ferrara/Florenz/Rom 1437–1445/1447 | |
Akzeptiert von | |
Einberufen von | Eugen IV. |
Präsidium |
Jesus Christus (symbolisiert durch Evangelienbuch) |
Teilnehmer | Papst, Bischöfe und Äbte der Lateiner; byzantinische Delegation unter Leitung des Kaisers Johannes VIII. Palaiologos und des Patriarchen Joseph II.; Delegationen von Armeniern, Kopten, Syrern, Chaldäern und Maroniten |
Themen |
Überwindung des Morgenländischen Schismas |
Dokumente | |
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Laetentur coeli; Exultate Deo | |
Das Konzil von (Basel-)Ferrara-Florenz(-Rom) (lateinisch Concilium Ferrariense-Florentinum-Romanum) stellt das letzte einer Reihe von Konzilien dar, die versuchten, das Morgenländische Schisma zu überwinden, was aus Sicht der Lateiner bedeutete, die Byzantiner und die orientalischen Nationalkirchen unter päpstliche Jurisdiktion zu bringen. Die von Kaiser Johannes VIII. Palaiologos und dem Ökumenischen Patriarchen Joseph II. geleitete byzantinische Delegation war zu erheblichen theologischen Zugeständnissen bereit, weil sie auf Militärhilfe hoffte.
Das Konzil wurde ursprünglich zum 23. Juli 1431 von Papst Martin V. nach Basel einberufen, wo es eigenständig bis zum Jahre 1449 weitergeführt wurde. Eugen IV., der Nachfolger Martins V., verlegte das Konzil 1438 nach Ferrara und 1439 nach Florenz. Am 5. Juli 1439 wurde mit der Unterzeichnung des Dekretes Laetentur coeli durch den Papst und 116 Lateiner sowie den Kaiser und 32 Byzantiner die Kirchengemeinschaft hergestellt und am Folgetag mit einem Festgottesdienst gefeiert; anschließend reiste die byzantinische Delegation ab. Nach erfolgreichen Unionsverhandlungen mit einer Delegation des armenischen Katholikats von Sis (Bulle Exultate Deo, 22. November 1439) reisten auch die meisten lateinischen Konzilsteilnehmer ab. Die verbliebenen Konzilsväter beschlossen Unionen mit Delegationen weiterer orientalischer Kirchen: Kopten, Maroniten, Nestorianer und Jakobiten. Konzilsort war ab September 1443 Rom.
Da das Konzil von Basel parallel zum Konzil von Ferrara–Florenz weiterarbeitete, hat es sich in der Forschung durchgesetzt, das Konzil als zwei voneinander unabhängige Versammlungen – einmal Basel, einmal Ferrara-Florenz – zu betrachten. Ferrara-Florenz wird als 17. ökumenisches Konzil der römisch-katholischen Kirche gezählt.