Kopiermaschine

Die Kopiermaschine ist neben Kamera und Projektor ein Grundgerät der Filmtechnik. Filmkopiermaschinen dienen der Herstellung von

  • Mustern, den ersten Positiven von frischen Originalen;
  • Duplikaten, seien es ganze Rollen einer Produktion, seien es Abschnitte zur Montage, also Sicherungselemente, und
  • Kopien für die Aufführung oder Ausstrahlung, also Vervielfältigungselemente.

Grundsätzlich unterscheidet man die Kopierverfahren kontinuierlich und intermittierend, darin wiederum die Methoden im Kontakt und optisch, so dass vier typische Kopiermaschinen bestehen.

Kontinuierlich im Kontakt werden billige Massenkopien gezogen, meistens mit festem Kopierlicht: Einlichtpositive. Intermittierend im Kontakt stellt man Duplikate her, denn nur mit Bild um Bild festgesetztem Film bleibt die Bildstandkette erhalten. Kontinuierlich optisch entstehen Massenreduktionen, wie etwa vier 8-mm-Filme aus einer 35-mm- oder einer 16-mm-Vorlage. Intermittierend optisch funktionieren Trickkopiermaschinen für Bildvergrößerungen, zum Beispiel von 16-mm-Schmalfilm auf Normalfilm.

Da diese Anlagen aus einem oder mehreren Projektoren und einer Kamera bestehen, die wiederholbar auf Hundertstel Millimeter genau gegeneinander verschoben werden können, sind Ausschnittvergrößerungen möglich, aber auch alle denkbaren Schaltungen dank getrennten Steuerungen. Dazu gehören Standbild, Dehnung (etwa jedes Bild zweimal kopiert), Raffung; Bild seitenvertauscht, kopfstehend, kippend u. a. m.

Kopiermaschinen müssen oft zwei einander widersprechende technische Forderungen erfüllen, nämlich große Präzision und hohes Tempo. Bei der Produktion kurzer Duplikatabschnitte, wie Überblendungen, Einblendungen usw. kommt man mit Bildfrequenzen von 4 bis 6 pro Sekunde aus. Ein 100-Minuten-Film jedoch, von dem vielleicht 3000 Abzüge am selben Tag anlaufen sollen, muss in mehreren Duplikaten an verschiedenen Orten vorliegen. Von fünf ausgeglichenen Internegativen, eventuell mehr, ziehen Kopisten bei zwanzigfachem Tempo (über neun Meter pro Sekunde) je Hunderte von Positiven in wenigen Tagen.

Neben den Bildkopiermaschinen gibt es auch welche für fotografisch festgehaltene Schallaufzeichnungen, die so genannte Tonspur. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre sind die Tonkopiermaschinen ausentwickelt worden zu sogenannten schlupffreien Tonkopiermaschinen. Dieser Stand der Technik ist bis heute unverändert.


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