Bei den Koscheh-Massakern (offiziell unter der euphemistischen Bezeichnung arabisch حادثة الكشح ‚Koscheh-Vorfall‘ bekannt) handelt es sich um zwei verschiedene Massaker an koptischen Christen, die in den Jahren 1998 und 2000 im Dorf el-Koscheh in Oberägypten stattfanden, etwa 450 km südlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Der Begriff bezieht sich vor allem auf das Blutbad am Sonntag, den 2. Januar 2000, als 21 koptische Christen Opfer eines großen Massakers durch Muslime wurden. Die in diesem Ereignis gefolterten und getöteten koptischen Christen werden von Papst Schenuda III. als Märtyrer der koptisch-orthodoxen Kirche betrachtet.
Koscheh befindet sich am östlichen Ufer des Nils im Gouvernement Sohag, wenige Kilometer östlich von el-Balyana. Die Einwohnerzahl beträgt 35.000, und 70 % des Dorfes sind christliche Kopten. Es ist das Handelszentrum für eine große Zahl an Dorfbewohnern in dem Gebiet. Es gibt wenig Farmland in Koscheh, welches eher als Einkaufsnexus für die umliegenden Länder gilt. Die meisten Geschäftsbetreiber sind ebenfalls Kopten, während die meisten Bauern in den umliegenden Dörfern Muslime sind.[1]