Krajina-Serben (serbokroatisch Krajinski/Krajiški Srbi; auch Krajišnici, vgl. auch den Familiennamen Krajišnik) ist eine Bezeichnung für einen Teil der Serben in Kroatien im Grenzgebiet Kroatiens zu Bosnien-Herzegowina, der sogenannten Kninska krajina (Kniner Krajina). Die Bezeichnung war besonders in den 1990er Jahren während der Jugoslawienkriege verbreitet.
Die Krajina-Serben sind zumeist Nachfahren orthodoxer Wehrbauern, die ab dem 16. Jahrhundert zum Schutz des Habsburgerreiches gegen die Osmanen entlang der Militärgrenze (Vojna krajina) angesiedelt wurden.
Die großen serbischen Migrationen vom Balkan in die Pannonische Tiefebene begannen im 14. Jahrhundert und dauerten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die großen Völkerwanderungen von 1690 und 1737–39 waren die größten und ein wichtiger Grund für die Vergabe der Privilegien, die den Status der Serben innerhalb der Habsburgermonarchie regelten. Die Serben, die sich bei diesen Migrationen in der Vojvodina, Slawonien und den Teilen der Militärgrenze niederließen.[1][2] Die Habsburgermonarchie ermutigte Menschen aus dem Osmanischen Reich, sich als freie Bauernsoldaten niederzulassen, und errichtete 1522 die Militärgrenze. Daher waren sie bekannt als „Grenzer“ (Krajišnici).[3]
In dem Siedlungsgebiet der Krajina-Serben wurde zu Beginn des Kroatienkrieges 1991 die völkerrechtlich nicht anerkannte Republik Serbische Krajina ausgerufen, aus der nahezu alle Nicht-Serben flohen oder vertrieben wurden. Umgekehrt flohen 1995 nahezu alle Krajina-Serben in die Republika Srpska, nach Serbien und Montenegro und in die UNTAES-Zone.
In Kroatien wird gegenwärtig der Begriff „Krajina“ für die hier beschriebenen Gebiete zumeist vermieden, da er nach der gewaltsamen Vertreibung und Ermordung von Kroaten und anderen Nichtserben als historisch belastet gilt. Auch war das Gebiet der historischen Militärgrenze nur teilweise identisch mit dem der späteren Republik Serbische Krajina.