Krieg in Israel und Gaza seit 2023 | |||||||||||||||||
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Teil von: israelisch-palästinensischer Konflikt | |||||||||||||||||
Lage am 20. Januar 2025: Die von der Hamas kontrollierten Teile des Gazastreifens in rot, westlich des Gazastreifens das Mittelmeer. Im Gebiet bis zur rot gestrichelten Linie waren Hamas-Terroristen in Israel aktiv. Die gelbe Fläche markiert den ab dem 8. Oktober evakuierten Gaza Envelope. Blau gestrichelt sind die Gebiete abgegrenzt, die laut israelischem Militär verlassen werden sollen; die blauen Flächen geben das Vordringen des Militärs in den Gazastreifen an. | |||||||||||||||||
Datum | seit 7. Oktober 2023 | ||||||||||||||||
Ort | v. a. Israel und Gazastreifen | ||||||||||||||||
Casus Belli | Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 | ||||||||||||||||
Ausgang | offen | ||||||||||||||||
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Opferzahlen durch Hamas-Terrorangriff in Israel: laut israelischen Regierungs- und Militärangaben: etwa 1.200 Tote (10. November 2023),[12][13] darunter 57 Polizisten;[14] mindestens 4.100 Verletzte (17. Oktober 2023);[15] etwa 240 Geiseln;[16][12][17] 100–200 Vermisste (19. Oktober 2023)[18][19] Opferzahlen im Gazastreifen: laut UN-Menschenrechtskommissar über 120.000 Tote und Verletzte, überwiegend Frauen und Kinder (Stand: Juni 2024)[20][21] laut Gesundheitsministerium der PNA (Hamas-kontrolliert):(Anm. zur Glaubwürdigkeit) mindestens 39.175 Tote (ohne Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern) (26. Juli 2024);[22] davon UNO-Personal: 201 (22. Juli 2024);[23] 90.403 Verletzte (26. Juli 2024);[22] sowie mehr als 10.000 Vermisste[24] Vertriebene in Israel: etwa 250.000 Evakuierte/Binnenvertriebene (6. November 2023)[25] Vertriebene im Gazastreifen seit Beginn der israelischen Militäroperation: rund 1,9 Millionen Evakuierte/Binnenvertriebene (laut UN)[26] |
Blick auf zerstörte und beschädigte Gebäude im nördlichen Gazastreifen[27]
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Der Krieg in Israel und Gaza seit 2023, auch als Krieg zwischen Hamas und Israel seit dem 7. Oktober 2023[28] oder auch nur als Israel-Gaza-Krieg[29] bezeichnet, ist ein bewaffneter Konflikt zwischen dem Staat Israel und der im Gazastreifen bis Oktober 2023 allein regierenden Terrororganisation Hamas. Die Kampfeinsätze der israelischen Armee (IDF) richten sich aber auch gegen den mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad in Palästina und andere militant-islamistische Gruppierungen in diesem palästinensischen Autonomiegebiet.
Der laufende Gazakrieg ist Teil des israelisch-palästinensischen Konflikts und umfasst auch den bewaffneten Konflikt zwischen Israel und der militant-islamistischen Terrororganisation Hisbollah, der im Norden Israels und im Libanon ausgetragen wird.
Auslöser dieses Gazakriegs war der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Bei dem vom Gazastreifen aus verübten Terrorangriff wurden 1139 Menschen an einem Tag ermordet – der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust. Der Angriff der Hamas galt mehreren Militärposten und Kibbuzim nahe der „Grünen Linie“, der Grenze zum Gazastreifen. Ziel des Terrorangriffs wurde aber auch ein Open-Air-Musikfestival, das an einem jüdischen Feiertag stattfand, der von der Hamas als Zeitpunkt für den Terrorangriff gewählt worden war.
Während des Terrorangriffs wurden 250 Menschen bei den Geiselnahmen der Hamas in den Gazastreifen entführt und dort in Geiselhaft genommen, darunter Frauen, Kinder, Babys und Senioren. Bis Ende Juli 2024 konnten rund 131 Geiseln befreit oder nur noch tot geborgen werden. Mehr als 4600 Menschen wurden von Terroristen der Hamas und anderer militant-islamistischer Palästinenserorganisationen bei dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verletzt; zudem lag das Land seit Beginn des Terrorangriffs unter beständigen Raketenbeschuss der Hamas und ihrer Verbündeten in der „Achse des Widerstands“. Das führte dazu, dass im Norden Israels rund 60.000 Israelis in andere Landesteile evakuiert werden mussten.
Als Reaktion auf den Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ordnete die von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geführte israelische Regierung am 9. Oktober 2023 eine Verschärfung der Blockade des Gazastreifens an, woraufhin Israel u. a. die Versorgung des Gazastreifens mit Nahrungsmitteln, Strom und Treibstoff einstellte. In der Nacht vom 27. zum 28. Oktober 2023 eröffnete die israelische Armee mit einer Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens die zweite Phase der Militäroperation „Eiserne Schwerter“.
Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens gab im Juli 2024 an, dass im Kriegsverlauf bis dato mehr als 40.000 Palästinenser getötet und über 90.000 verletzt worden seien. Das Gesundheitsministerium Gazas unterscheidet jedoch nicht zwischen Kämpfern der Hamas und ihrer Verbündeten und der Zivilbevölkerung. Zudem lassen sich die Angaben der Behörde nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Die UN und andere unabhängige internationale Beobachter schätzen die Zahlen des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums aber als glaubwürdig oder sogar noch zu niedrig ein (siehe unten). Gemessen am Anteil der getöteten Palästinenser im Gazastreifen – 2 % der Gesamtbevölkerung Gazas in den ersten zehn Kriegsmonaten – ist dieser Krieg einer der tödlichsten Kriege des 21. Jahrhunderts. Seit dem Beginn der Kriegshandlungen wurden nach Angaben der Vereinten Nationen zudem 90 % der Bevölkerung des Gazastreifens zu Binnenvertriebenen und können den von Israel abgeriegelten Gazastreifen nicht verlassen. Sie müssen dicht gedrängt auf kleinstem Raum leben und leiden vor allem unter Hunger und ungenügender medizinischer Versorgung. Die Lage im Gazastreifen nach einem Jahr Krieg ist angesichts der Kriegsfolgen katastrophal.
Sowohl die Hamas als auch Israel werden von Menschenrechtsorganisationen und den Sonderberichterstattern der UNO beschuldigt, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Am 25. März 2024 verabschiedete der Weltsicherheitsrat eine UN-Resolution, in der die sofortige Vereinbarung einer Feuerpause zwischen der Hamas und Israel, die bedingungslose Freilassung aller noch im Gazastreifen inhaftierten Geiseln und der Ausbau der humanitären Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung Gazas gefordert wird.
Der Gazakrieg entwickelt sich zunehmend zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Israel und Iran, welcher die Kriegsgegner Israels unterstützt. Im Gazastreifen kämpfen die beiden größten militant-islamistischen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad gegen die israelische Armee und im Libanon die dort stationierten Paramilitärs der militant-islamistischen Terrororganisation Hisbollah. Im Verlauf des Jahres 2024 erfolgten mehrmals wechselseitige Luftangriffe zwischen Iran und Israel.
Im September 2024 eskalierte der seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 andauernde bewaffnete Konflikt zwischen der im Südlibanon stationierten Hisbollah – diese Terrororganisation hatte sich mit der Hamas solidarisiert und ihre Angriffe auf militärische und zivile Ziele im Norden Israels zunehmend forciert und der israelischen Armee somit Anlass für Vergeltungsschläge auf Ziele im Libanon gegeben. Die vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad eingeleiteten Explosionen von Pagern und Walkie-Talkies der Hisbollah, die Tötung von Ismail Haniyya, die am 1. Oktober 2024 gestartete Israelische Bodenoffensive im Südlibanon sowie die Bombenangriffe der israelischen Luftwaffe auf militärische Ziele im Libanon, von denen auch die Zivilbevölkerung – insbesondere in der libanesischen Hauptstadt Beirut – betroffen war, verschärften die Lage im Nahen Osten zusehends. Es kam während des Krieges in Israel und Gaza 2023 weltweit zu antisemitischen Vorfällen.
Auf der Arabischen Halbinsel, im Süden des Jemen sind die Paramilitärs der Huthi stationiert, die Israel zunehmend mit Raketen und Drohnen angreifen. Diese Angriffe wiederum hatten israelische Luftangriffe auf die von den Huthi kontrollierte Hafenstadt Hudaida zur Folge. Im Irak und in Syrien befinden sich iranisch-finanzierte paramilitärische Gruppierungen, verschiedentlich auch als „Volksmobilisierungskräfte“ bezeichnet, welche wiederholt in diesen Ländern befindliche US-amerikanische Militärstützpunkte angegriffen haben.
Aufgrund der Vereinbarung vom 15. Januar 2025 ist am 19. Januar 2025 ein Waffenstillstand in Kraft getreten.
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