Lady Chatterley’s Lover (Lady Chatterleys Liebhaber, häufig einfach verkürzt zu Lady Chatterley) ist der Titel eines Romans von D. H. Lawrence aus dem Jahre 1928. Der Ehebruch- und Liebesroman gilt als eines der ersten seriösen Werke der Weltliteratur, in denen menschliche Sexualität detailliert und ausdrücklich dargestellt wird.[2] Die dritte und letzte Romanfassung aus dem Jahr 1928 ist die bekannteste. Sie wurde insbesondere 1960 nach Klageerhebung in einem in den Medien vielbeachteten „Obszönitätsprozess“ in Großbritannien weithin bekannt. Damit wurde ein Publikationsverbot des angeblich aufrührerischen, skandalösen, vulgären und pornographischen Buches zu erreichen versucht.
Die Romanfigur Constance Chatterley verstieß gegen Moral und Gesellschaftsnormen ihrer Zeit – das Buch ist im Kern ihre Emanzipationsgeschichte. Der Taschenbuchverlag Penguin setzte sich 1960 provokant über neuere Gesetze gegen „obszöne Publikationen ohne literarische Qualität“ hinweg. Die sehr präzise formulierte Darstellung von geschlechtlicher Liebe, in Verbindung mit einem Plädoyer für die Natur – als im Buch genutzte Metapher für menschliche Sinn- und Natürlichkeit –, erregte genauso Anstoß wie dargestellte sexuelle Befreiung und scharfe Kritik an der britischen Gesellschaft. Der Prozess führte zu Aufhebungen von Zensurbestimmungen und wurde Teil der Geschichte der „Sexuellen Revolution“, die in den 1960er Jahren Großbritannien und schließlich ganz Europa erfasste.[3]
Das Buch wurde mehrmals verfilmt.
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