Die Lahore-Ahmadiyya-Bewegung zur Verbreitung islamischen Wissens (Urdu أحمديه أنجمن اشاعت اسلام لاهور Ahmadiyya Andschuman-i Ischaʿat-i Islam Lahaur, DMG Aḥmadiyyah Anǧuman-i Išāʿat-i Islām Lāhaur, deutsch ‚Lahore Ahmadiyya-Bewegung für die Verbreitung des Islam‘;[1] AAIIL) gründete sich, als Ergebnis eines Dissenses[2] innerhalb der Ahmadiyya-Bewegung, nach dem Tode Nur-ud-Dins 1914, des ersten „Kalifen des Messias“, d. h. Nachfolgers des Gründers Mirza Ghulam Ahmad. Aus der Ahmadiyya-Bewegung ging neben der Lahore-Ahmadiyya-Bewegung die heute bedeutendere Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft hervor.
Die sich selbst als Reformgemeinschaft verstehende Ahmadiyya entstand mitten in einer Vielzahl von Bildungsbestrebungen und Erneuerungsbewegungen der islamischen Welt am Ende des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit als es in Britisch-Indien große Kontroversen zwischen christlichen Missionaren und islamischen Gelehrten gab. Neben Koran, Hadith und Sunna haben die Schriften und Offenbarungen des Gründers Mirza Ghulam Ahmad große Bedeutung.[3]
Von der Ahmadiyya Muslim Jamaat grenzt sich die Lahore-Ahmadiyya-Bewegung durch die Ablehnung des als autokratisch empfundenen Kalifentums ab.[4] Dazu wird der von der AMJ als Prophet verehrte Gründer Mirza Ghulam Ahmad als „Reformer“ und „Erneuerer“ verstanden.