Latexfarbe

Latexfarbe bezeichnet zwei verschiedene Arten von Anstrichfarben, die vornehmlich als Wand- und Deckenanstrich verwendet werden.

Die echte, traditionelle Latexfarbe enthält natürliches Latex (den Milchsaft des Kautschukbaumes bzw. eine Emulsion aus Kautschuk und Wasser) als Bindemittel. Dieses verleiht ihr spezielle, früher sonst nur mit Ölfarbe erreichbare Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit, Wasserdampfundurchlässigkeit, Elastizität (Scheuerfestigkeit, vulgo Strapazierfähigkeit) und Glanz, macht sie aber auch kostspielig. Echte Latexfarben waren schlecht oder gar nicht überstreichbar. Sie sind in Europa kaum noch erhältlich.

Anknüpfend an die traditionelle Latexfarbe werden auch moderne Kunstharzfarben als solche bezeichnet, die entsprechend dem ursprünglichen Einsatzzweck scheuerfest und strapazierfähig eingestellt sind.[1] Dabei handelt es sich um Dispersionsfarben, die als Bindemittel anstelle von Latex meist Polyvinylacetat enthalten. Durch den Namen soll suggeriert werden, dass diese Pseudo-Latexfarben ähnliche Eigenschaften wie die echten Latexfarben aufweisen und in stark beanspruchten Bereichen wie Treppenhäusern eingesetzt werden können.

  1. Simone Brandt, Rita Kirschnick, Dr. Wolfgang Plehn: Welche Farben, Lacke und Lasuren gibt es? - Latexfarbe, Ratgeber - Gesund und umweltfreundlich Renovieren, Seite 12. Stand August 2012. Umweltbundesamt, Fachgebiet III 1.4

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