Leerlaufhandlung

Leerlaufhandlung (engl.: vacuum activities) ist ein Fachbegriff der vor allem von Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen ausgearbeiteten Instinkttheorie der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie). Er bezeichnet jene Instinktbewegungen, die von einem angeborenen Auslösemechanismus in Gang gesetzt wurden, ohne dass der Beobachter einen Schlüsselreiz nachweisen konnte. Die Bezeichnung Leerlaufhandlung wurde von Konrad Lorenz in die Ethologie eingeführt. Er beschrieb eine Leerlaufhandlung erstmals in den 1930er-Jahren aufgrund von Beobachtungen an einem von Hand aufgezogenen Star.[1]

Anstelle von Leerlaufhandlung wird heute eher von Leerlaufbewegungen gesprochen, da als Handlung in der Regel nur „willentlich gewähltes Verhalten“ bezeichnet wird: „Der Begriff der Handlung beinhaltet Verhaltensweisen, für die wir uns entscheiden und die wir absichtlich ausführen.“[2]

  1. Konrad Lorenz: Die Bildung des Instinktbegriffes. In: Die Naturwissenschaften. Nr. 19, 1937. Nachdruck in: ders.: Über tierisches und menschliches Verhalten. Aus dem Werdegang der Verhaltenslehre. Gesammelte Abhandlungen, Bd. 1. Piper, München 1965, S. 302.
  2. Udo Rudolph: Motivationspsychologie. Beltz Verlag, Weinheim, 2003, S. 5

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