Das Legionslager Bonn, auch als Castra Bonnensis oder Castra Bonnensia bezeichnet, der Siedlungsplatz selbst auch einfach als Bonna, war ein römisches Militärlager (nebst seinen Zivilsiedlungen – den Canabae Legionis und dem Vicus – sowie seinen externen infrastrukturellen Installationen) während der Besetzung des Rheinlandes zwischen dem ersten und dem fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bonn. Wenige obertägige und zahlreiche untertägige Hinterlassenschaften dieser Zeit im Stadtgebiet künden noch heute von dieser Epoche. Hinzu kommt, dass durch die mehr als zweihundertjährige Tätigkeit des heutigen LVR-Landesmuseums Bonn und seiner Vorgängerinstitutionen sowie des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande die römische Vergangenheit der Stadt schon seit den 1820er Jahren intensiv und kontinuierlich erforscht wurde und wird. Bonn ist neben Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium), Neuss (Novaesium) und Xanten (Vetera und Colonia Ulpia Traiana) einer der größten und bedeutendsten militärischen und zivilen römischen Siedlungsplätze des Rheinlands sowie Bestandteil des Niedergermanischen Limes, der 2021 den Status des UNESCO-Weltkulturerbes erhielt.