Leopold Lojka (alternative Schreibweise Leopold Loyka;[1] * 17. September 1886 in Teltsch, Mähren; † 18. Juli 1926 in Brünn)[2][3][4] war ein österreichisch-ungarischer Chauffeur. Lojka wurde vor allem bekannt als Fahrer des Automobils, in dem Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie am 28. Juni 1914 in Sarajevo erschossen wurden.
- ↑ Während Aichelburg (Sarajevo, 28. Juni 1914, 1984, S. 66), Gerd Holler (Franz Ferdinand von Österreich-Este, 1982, S. 281) und John A. Vasquez (What do we Know about War?, 2000, S. 34) die Schreibweise „Loyka“ wählen, gebrauchen die Berliner Monatshefte (Jg. 4, 1926, S. 706), Mieczysław Czuma (Austriackie gadanie czyli encyklopedia galicyjska, 1998, S. 389), Friedrich Würthle (Dokumente zum Sarajevoprozess: Ein Quellenbericht, 1978, S. 44), Nikola Đ. Trišić (Sarajevski atentat u svjetlu bibliografskih podataka, 1964, S. 187) und Albert Mousset (Un drame historique: L'attentat de Sarajevo, 1930, S. 439) die Schreibung „Lojka“. Da die letzteren Quellen entweder näher an der Lebenszeit Lojkas/Loykas dran waren (1926 bzw. 1930) bzw. Originalquellen nachdrucken („Ein Quellenbericht“) scheint ihre Variante – also „Lojka“ – die wahrscheinlichere zu sein.
- ↑ Totenbuch der evangelischen Kirche Brünn 1907–1931, Folio 155, Nr. 39 (Online).
- ↑ Das Time Magazine vom 9. Juni 1926 vermerkt Lojkas Tod in „Brünn, Czechoslovakia“ in ihrer Rubrik „Milestones“. Siehe außerdem: Alfred von Wegerer / August Bach (Hrsg.): Die Kriegsschuldfrage, Berliner Monatshefte für internationale Aufklärung, 4. Jg. (1926), S. 706. Dort wird berichtet, dass „vor wenigen Tagen (…) in Brunn (!) der Gastwirt Lojka (starb).“ Weiter heißt es, „die Brünner (sic!) gedachten seines Todes, als sei Lojka einer der Ersten ihrer Stadt gewesen.“ Man kann mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass mit „Brunn“ das – ja auch im Time Magazine vermerkte – tschechische Brünn (in dem „Brünner“ leben würden) und nicht eine der zahlreichen deutschen oder österreichischen Kleinstädte namens Brunn (deren Einwohner „Brunner“ wären) gemeint ist. Hierfür spricht außerdem, dass Brünn in Mähren liegt, jener Region, aus der der tschechischstämmige Lojka ursprünglich stammte: Es scheint schließlich weitaus naheliegender, dass ein aus Mähren stammender Mann später in einer Stadt „Brunn/Brünn“ in Mähren lebt als in einer gleichnamigen Stadt in Bayern, Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg oder Österreich.
- ↑ Die Lebensdaten „1886–1926“ werden auch bestätigt durch „Austriackie gadanie czyli encyklopedia galicyjska“, 1998, S. 389, sowie durch die bereits zitierte Notiz in der Time die Lojka zu seinem Todeszeitpunkt als „40“ identifiziert.