Als Lettische Hilfspolizei wurden während der deutschen Besatzung Lettlands im Zweiten Weltkrieg die Einheimischen bezeichnet, die unter dem Befehl der Besatzungsmacht im Rahmen der Ordnungspolizei zur Umsetzung der nationalsozialistischen Ziele während des Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion angestellt wurden. Hilfspolizisten waren an Pogromen und Erschießungen von Juden nach dem Einmarsch der Wehrmacht beteiligt und nach der Schaffung von Verwaltungsstrukturen Werkzeuge des Holocausts. Durch die Kriegslage bedingt wurden neben den örtlichen Polizeistellen bald auch geschlossene militärische Formationen in Bataillonsstärke gebildet, die außerhalb Lettlands ursprünglich zur Sicherung des rückwärtigen Heeresbereichs und zur Partisanenbekämpfung gedacht waren, und teilweise als Grundstock für die 1943 errichtete lettische Legion (Siehe Lettische SS-Einheiten) verwendet wurden. Die Anzahl lettischer Staatsbürger in den Polizei-Einheiten bzw. Schutzmannschaften belief sich 1944 auf über 40.000 Personen.