Leucit | |
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Leucitkristalle, eingebettet in Lavagestein aus Poggio Nibbio, Vicosee, Latium, Italien (Größe: 48 × 40 × 35 mm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1997 s.p.[1] |
IMA-Symbol |
Lct[2] |
Andere Namen |
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Chemische Formel | K[AlSi2O6][3] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate – Gerüstsilikate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/J.05 VIII/J.05-010 9.GB.05 76.02.02.01 |
Ähnliche Minerale | Nephelin, Sanidin |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | Hoch-Leucit: kubisch (> 605 °C) Tief-Leucit: tetragonal (< 605 °C)[3] |
Kristallklasse; Symbol | Hoch-Leucit: kubisch-hexakisoktaedrisch; 4/m 3 2/m Tief-Leucit: tetragonal-dipyramidal; 4/m[3][4] |
Raumgruppe | siehe Kristallstruktur |
Gitterparameter | siehe Kristallstruktur |
Formeleinheiten | Z = 16[3] |
Häufige Kristallflächen | {112}, {100}, {110}[5] |
Zwillingsbildung | meist nach {110} und {101} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5,5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 2,45 bis 2,50; berechnet: [2,46][5] |
Spaltbarkeit | sehr undeutlich nach {110}[5] |
Bruch; Tenazität | uneben bis muschelig; spröde |
Farbe | farblos, grau, weiß, gelblich, rötlich |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchsichtig bis undurchsichtig |
Glanz | Glasglanz |
Radioaktivität | kaum nachweisbar |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nω = 1,508 nε = 1,509[6] |
Doppelbrechung | δ = 0,001[6] |
Optischer Charakter | einachsig positiv |
Achsenwinkel | 2V = sehr gering |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | empfindlich gegen Salzsäure und Oxalsäure |
Leucit, gelegentlich auch Leuzit[7] geschrieben oder als Leukolith,[8] Kali-Tonerde-Silikat oder auch Weißer Granat bezeichnet,[7] ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ mit der chemischen Zusammensetzung K[AlSi2O6].[3] Strukturell gehört er zu den Gerüstsilikaten und dort zur Familie der Zeolithe.
Leucit ist dimorph, das heißt, er kommt bei gleicher chemischer Zusammensetzung in verschiedenen kristallinen Erscheinungsformen (Modifikationen) vor. Natürlich gebildeter Leucit kristallisiert bei über 900 °C zunächst im kubischen Kristallsystem (Hoch-Leucit) und wechselt dann bei einer Temperatur zwischen 600 und 700 °C[9] ins tetragonale Kristallsystem (Tief-Leucit). Je nach Quelle wird auch eine Umwandlungstemperatur von 605 °C[3][10] oder 630 °C[11] genannt.
Leucit entwickelt überwiegend klar erkennbare Ikositetraeder-Kristalle (früher: Leucitoeder), kommt aber auch in Form körniger bis massiger Mineral-Aggregate vor. In reiner Form ist er farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung bzw. polysynthetischer Zwillingsbildung kann er aber auch weiß erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine graue oder gelbliche bis rötliche Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt. Unverwitterte und klare Kristallflächen weisen einen glasähnlichen Glanz auf, Spalt- bzw. Bruchflächen auch Fettglanz. Die meisten Leucitkristalle sind jedoch aufgrund der Bildung von Zwillingslamellen bei der Umwandlung in Tief-Leucit matt weiß.
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StrunzNickel.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Webmineral.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Mindat.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Lüschen.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Klaproth.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Gatta.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Rösler.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Mazzi.