Linzer Programm (Deutschnationalismus)

Das Linzer Programm war ein 1882 in Linz erarbeitetes Grundsatzpapier des österreichischen Deutschnationalismus. Das Dokument stand unter dem Motto „nicht liberal, nicht klerikal, sondern national“ und forderte die staatsrechtliche und wirtschaftliche Entflechtung der verschiedenen Völker Cisleithaniens, die engere Anbindung seiner deutschsprachigen Gebiete an das Deutsche Reich sowie Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und allgemeine Demokratisierung. Es enthielt darüber hinaus auch einige aus heutiger Sicht sozialistisch oder sozialdemokratisch scheinende sozialreformerische Vorschläge. Initiatoren und Leiter seiner Ausarbeitung waren die Politiker Victor Adler und Georg von Schönerer, der Politiker und Journalist Engelbert Pernerstorfer sowie der Historiker und Publizist Heinrich Friedjung.

War das Linzer Programm ursprünglich ein Dokument breiten Konsenses unter antiklerikalen Reformpolitikern unterschiedlichen sozialen und intellektuellen Hintergrunds, so wurde es nach der Auseinanderentwicklung Adlers und Schönerers und vor allem nach der 1885 von Schönerer vorgeschlagenen Hinzufügung eines sogenannten „Arierparagraphen“ und anderer antisemitischer Regelungen praktisch nur noch von Anhängern Schönerers hochgehalten.


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