Das politische Leben in Israel ist durch eine große Parteienvielfalt gekennzeichnet, die die Fülle von Interessen- und Meinungsunterschieden widerspiegelt. Dazu trug auch das bestehende Verhältniswahlrecht mit seiner sehr niedrigen Sperrklausel von zunächst 1 % bei. Sie wurde 1992 auf 1,5 %, ab 2006 auf 2,0 % und 2014 schließlich auf 3,25 % angehoben.[1] Diese geringe Hürde erlaubt selbst kleinen politischen Gruppierungen den Einzug in die Knesset.
Aufgrund der Parteienvielfalt sind Parteispaltungen, Fusionen, Blockbildungen und Wahlbündnisse auch für nur sehr kurze Zeit keine Seltenheit in der israelischen Politik.
Neben den auch in anderen Demokratien üblichen Einteilungen in konservative, liberale, sozialistische, kommunistische und nationalistische Parteien kommen in Israel religiöse Parteien, oft unterteilt in sephardische und aschkenasische, vor. Hinzu kommen noch die Parteien der arabischen Minderheit in Israel sowie Parteien, die eine bestimmte jüdische Einwanderungsgruppe, z. B. aus dem Jemen oder der ehemaligen Sowjetunion, vertreten.