Lithotripsie

Lithotripter zur extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie

Die Lithotripsie oder Lithotrypsie (von altgriechisch λίθος lithos, deutsch ‚Stein‘ und τρίβειν triptein, deutsch ‚reiben‘) ist ein Behandlungsverfahren zur Zertrümmerung von Konkrementen[1], in der Urologie von Harnsteinen in der Gastroenterologie von Gallen-[2] und Bauchspeicheldrüsengangsteinen.[3] Sie soll es ermöglichen, so kleine Bruchstücke zu erzeugen, dass sie auf natürlichem Weg abgehen oder zumindest entfernt werden können. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten: durch Stoßwellen von außen oder durch verschiedene physikalische Verfahren, die über ein eingeführtes Endoskop direkt auf den Stein angewendet werden.[4] Geräte zur Lithotripsie nennt man Lithotripter.

Die Lithotripsie hat in der Urologie heute weitestgehend die chirurgische Entfernung (Lithotomie) von Steinen aus den Harnorganen ersetzt.[4] In der Gastroenterologie wird sie bei Gallensteinen eingesetzt, wenn die Steinauflösung mit Ursodesoxycholsäure oder die primäre Entfernung mittels endoskopisch retrograder Cholangiopankreatikographie nicht möglich ist.[2] In der Tiermedizin wird das Verfahren zunehmend auch zur Harnsteinentfernung eingesetzt, allerdings sind Lithotripter nur in relativ wenigen Einrichtungen verfügbar.

  1. Brockhaus Enzyklopädie. 19. Auflage. 15. Band, Verlag Friedrich Arnold Brockhaus, Mannheim 1991, ISBN 3-7653-1115-4, S. 599.
  2. a b Dieter Häussinger: Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie: Kompendium und Praxisleitfaden. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-060267-8, S. 463.
  3. Dieter Häussinger: Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie: Kompendium und Praxisleitfaden. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-060267-8, S. 217.
  4. a b Muhammed Arif Ibis, Kemal Sarica: Management of Ureteral Stones. In: Mahmoud Abdel-Gawad, Bedeir Ali-El-Dein, John Barry, Arnulf Stenzl (Hrsg.): The Ureter – A Comprehensive Review. Springer Nature Switzerland, Cham 2023, ISBN 978-3-03136211-8, S. 471 (englisch).

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