Liutgard von Vermandois

Liutgard von Vermandois (auch Liutgardis, Leutgarde, Leugeart, Liégard, Ledgard; * vor 925; † 14. November nach 977)[1] war die Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois und von Adele, der Tochter von König Robert I. von Frankreich.

Um 936/937, auf jeden Fall vor 940,[2] heiratete sie Graf Wilhelm Langschwert von Rouen, Jarl der Normannen, der am 17. Dezember 942 ermordet wurde. Die Ehe blieb kinderlos. Sie erhielt einen Teil der Landschaft Madrie zwischen Eure und Seine als Wittum.[3]

Riulf, Graf von Cotentin, und einige andere normannische Barone wandten sich gegen die Verbindung von Wilhelm und Liutgard, da sie der Ansicht waren, dass der Jarl so viele Bündnisse einging, dass Fremde – Franken – an den Hof und in den Rat gelangen konnten. Auf einer Wiese am Fuß der Stadtmauern Rouens kämpfte Wilhelm Langschwert gegen sie und ging daraus als Sieger hervor.[4][5] Die Rue du Pré-de-la-Bataille im Westen Rouens zeugt noch heute von diesen Ereignissen.

Als Witwe heiratete sie zwischen 942 und 945[6] in zweiter Ehe den Grafen Theobald I. von Blois und Chartres. Diese Ehe war von Hugo dem Großen gewollt, der seinen Vasallen Theobald und dessen Ländereien zu einem Gegengewicht zum normannischen Fürstentum machen wollte. Bei ihrer Heirat behielt Liutgard ihr normannisches Wittum und brachte als Mitgift die Herrschaft Meulan und die Grafschaft Beauvais in die Ehe ein, die im Besitz von Heribert II. gewesen waren.[7]

Ihre Kinder entstammen der zweiten Ehe:

Theobald I. starb am 16. Januar 975 und wurde in der Abtei Saint-Père-en-Vallée in Chartres beigesetzt; Liutgard starb an einem 14. November nach 977 und wurde an der Seite ihres Ehemanns bestattet.[17]

  1. Settipani; Schwennicke 2, Tafel 46: † 9. Februar nach 978; Schwennicke 2, Tafel 79: * wohl 915/20, † 27. Mai nach 977; Schwennicke 3.1: * 915/30, † 27. Mai nach 978; Cawley: * vor 925, † 14. November nach 985
  2. Settipani; Schwennicke: um 940
  3. Auguste Le Prévost, Anciennes divisions territoriales de la Normandie, Paris, Crapelet, 1837, S. 20 (gallica.bnf.fr)
  4. Pierre Bouet, Dudon de Saint-Quentin et le martyre de Guillaume Longue-Épée, in: Pierre Bouet (Hrsg.), François Neveux (Herg.) et al., Les saints dans la Normandie médiévale (colloque de Cerisy, 26–29 septembre 1996) , Caen, Presses universitaires de Caen, 2000, ISBN 978-2-84133-104-8, Sainteté et pouvoir, p. 239.
  5. Augustin Labutte, Histoire des ducs de Normandie jusqu’à la mort de Guillaume le Conquérant, Paris, Furne, Jouvet et Cie, 1866, Kapitel 2, S. 66–72.
  6. Settipani, Schwennick 3.1; Schwennicke 2, Tafel 46: 943/944
  7. Raphaël Bijard, Les Thibaldiens: origines, premières alliances et ascension politique, auf Academia, 2022
  8. Schwennicke; Cawley: eventuell Sohn aus einer ersten Ehe Theobalds, X September 960/962
  9. Schwennicke 2, Tafel 46: † 2. Januar 985; Cawley: † 2. Januar 986)
  10. Le Jan, 1995, S. 216
  11. Le Jan, 1995, S. 424
  12. Schwennicke 2, Tafel 46; Cawley: † 995, wohl 12. Februar/4. Juli
  13. Schwennicke 2, Tafel 46; Cawley: † 16. Januar nach 1010
  14. Schwennicke; Cawley: Ende 996/Anfang 997
  15. Schwennicke; Cawley: 1. August 1004 oder später
  16. Le Jan, 1995,S. 527
  17. Settipani

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne