Die Llandovery Castle war ein 1914 in Dienst gestellter Passagierdampfer, der als Royal Mail Ship von der britischen Reederei Union-Castle Line im Passagier- und Postverkehr zwischen Großbritannien und Südafrika eingesetzt wurde.
Im Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Hospitalschiff, bis es am 27. Juni 1918 vom deutschen U-Boot U 86 torpediert und versenkt wurde. Nach der Torpedierung wurden die Schiffbrüchigen, insgesamt 234 Menschen, hauptsächlich Besatzungsmitglieder und medizinisches Personal, in den Rettungsboten befindlich oder im Wasser treibend, erschossen; nur 24 Menschen überlebten. Die Versenkung und die anschließende „vorsätzliche Tötung“ der Schiffsinsassen gilt als ein schweres Kriegsverbrechen der Kaiserlichen Marine im Seekrieg des Ersten Weltkriegs.[1]
- ↑ Gerd Hankel: Die Leipziger Prozesse. Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg. Hamburger Edition, Hamburg 2003, ISBN 3-930908-85-9, S. 452.