Locus amoenus

Thomas Eakins, Arcadia, ca. 1883

Locus amoenus (lateinisch für ‚lieblicher Ort‘) ist ein literarischer Topos, das Hauptmotiv der idealisierenden Naturschilderung von der römischen Kaiserzeit bis zum 16. Jahrhundert. Beschrieben wird ein ideal schöner Naturausschnitt, zu dem gewöhnlich ein lichter Hain und eine Quelle oder ein Bach gehören, oft auch Blumen und Vogelgesang. Das Gegenstück ist der locus terribilis, der ‚schreckliche Ort‘.

Dargestellt wird der locus amoenus mit den Metaphern von Frühling oder Sommer und einer fruchtbaren oder lebendigen Gegend wie einem Garten oder einer lieblichen Wiese. Er bietet häufig den Schauplatz für das Zusammentreffen Liebender. Als Gegenpol ist der locus terribilis dem Winter und einer öden oder toten Gegend wie dem Gebirge, der Wüste, der Wildnis allgemein, aber auch Schluchten und Felsen zugeordnet. Er ist der Ort der Liebesklage, der geistlichen Weltabkehr oder der Melancholie.


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