Lombardenkrieg | |
---|---|
Datum | Mai 1229 bis Juli 1243 |
Ort | Palästina, Libanon, Zypern |
Ausgang | Ende der Herrschaft Kaiser Friedrichs II. in Jerusalem und Zypern |
Der Lombardenkrieg war ein Bürgerkrieg in den Königreichen Jerusalem und Zypern im 13. Jahrhundert. Er wurde von dem einheimischen Feudaladel dieser Länder unter der Führung des Hauses Ibelin gegen die von Kaiser Friedrich II. beanspruchte Regierung ausgetragen und nahm dabei den Charakter eines Verfassungskonflikts an.
Im Kern handelte es sich bei dieser Auseinandersetzung um einen Konflikt zweier gegensätzlicher Gesellschaftsordnungen. Einer vom Kaiser bereits in seinem Königreich Sizilien praktizierten zentralistisch-monarchischen Allgewalt auf der einen Seite, gegenüber der traditionellen und fest etablierten Feudalordnung der Kreuzfahrerstaaten auf der anderen Seite, welcher der Gesamtheit der Vasallen, die im so genannten Haute Cour vertreten waren, ein Mitspracherecht in der Regierung und Rechtsprechung des Landes neben dem Souverän einräumte.
Der aus der Lombardei stammende Ibelin-Anhänger Philipp von Novara verglich in seiner Chronik diesen Konflikt mit dem gleichzeitig stattfindenden Kampf seiner Heimat gegen den Kaiser, womit er dem Konflikt in der Levante seinen Namen gab. Das Synonym „Lombarden“ bzw. „Longobarden“ verwendete Novara hier allerdings als Umschreibung für die Anhänger der kaiserlichen Partei, während der italienische Lombardenbund tatsächlich in Feindschaft zum Kaiser stand.