Lucius Munatius Plancus

Eine Statue zu Plancus’ Ehren, datiert 1580, im Hof des Basler Rathauses[1]

Lucius Munatius Plancus (* um 87 v. Chr. in Tibur; † um 15 v. Chr. (?)) war ein römischer Feldherr, Konsul und Zensor. Nach seinen politischen und militärischen Anfängen unter Caesar amtierte er nach dessen Ermordung 44/43 v. Chr. als Statthalter des erst kurz zuvor eroberten Gallien. Im Machtkampf zwischen Marcus Antonius und dem von Cicero geführten Senat entschied er sich nicht eindeutig für eine Seite, sondern wartete ohne großes Engagement den Ausgang des Konflikts ab. Als die mit dem Abschluss des Zweiten Triumvirats erfolgte Einigung von Antonius mit Octavian (dem späteren Kaiser Augustus) zur Niederlage der Senatspartei und der Caesarmörder führte, schlug Plancus zunächst eine Laufbahn unter Antonius ein und wurde 42 v. Chr. Konsul sowie 39 v. Chr. Statthalter von Asia. Im Endkampf zwischen den Triumvirn wechselte er die Seiten und verriet Octavian den Aufbewahrungsort von Antonius’ Testament, dessen Inhalt Octavian daraufhin für seine Kriegspropaganda ausschlachten konnte. Schließlich machte Plancus noch eine politische Karriere unter Octavian nach dessen Sieg über Antonius und wurde 22 v. Chr. Zensor, hatte aber nur geringes Ansehen.

  1. Zur Rezeption Plancus’ in Basel siehe Peter Litwan: Stadtgründer, Stammvater, Patron oder doch nicht? Basler Inschriften, Darstellungen und Texte aus fast einem halben Jahrtausend zu L. Munatius Plancus. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Band 114, 2014, S. 235–259 (Digitalisat).

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