Lucretia (Shakespeare)

Lucretia (The Rape of LucreceDie geschändete Lukretia) ist eine epische Versdichtung von William Shakespeare (1564–1616) über die überlieferte tragische Geschichte der legendären Römerin Lucretia, deren schandhafte Vergewaltigung durch Tarquinius Sextus zum anschließenden Sturz des Königshauses der Tarquinier (509 v. Chr.) und der nachfolgenden Gründung der römischen Republik führte. In gedruckter Form ist das Gedicht erstmals 1594 erschienen. Es wird durch einen längeren Prosatext eingeleitet und umfasst insgesamt 1855 Zeilen in 265 Strophen von jeweils 7 Zeilen. Damit gehört es zu den längsten nicht-dramatischen Werken Shakespeares.[1]

Als Versmaß verwendet Shakespeare in den einzelnen Zeilen seines Gedichtes einen jambischen Fünfheber bzw. Pentameter; das Reimschema der einzelnen Strophen in der Form ABABBCC entspricht dem sogenannten Rhyme royal.

Zu Shakespeares Lebzeiten war Lucretia außerordentlich beliebt; bis 1640 erschienen acht Ausgaben.[2]

  1. Vgl. den Beitrag von Tobias Döring in Ansgar und Vera Nünning (Hrsg.): Kindler Klassiker: Englische Literatur: Aus sieben Jahrhunderten. J.B. Metzler Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-04031-2, S. 524.
  2. Vgl. Sonja Fielitz: William Shakespeare. Eine Einführung in Werk und Wirkung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-534-24646-5, S. 57.

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