Luguvalium

Kastell Carlisle
Alternativname * Luguvalium,
* Luguvallo,
* Luguvalii,
* Luguvalium Carvetiorum
Limes Britannien
Abschnitt Stanegate
Datierung (Belegung) A) flavisch,
72–103 n. Chr.,
B) trajanisch/hadrianisch
105–140 n. Chr.
C) antoninisch
165–5. Jahrhundert n. Chr.
Typ * Reiter- und Kohortenkastell,
* Nachschubdepot
Einheit A) Legio VIIII Hispana,
A/B/C) Legio XX Valeria Victrix,
A) Ala Gallorum Sebosiana,
B) Ala I Augusta Gallorum Proculeiana,
B) Ala Gallorum Petriana,
C) Limitanei
Größe 3,2 ha
Bauweise a) Holz-Erde,
b) Steinbauweise
Erhaltungszustand Quadratische Anlage mit abgerundeten Ecken,
oberirdisch nicht sichtbar.
Ort Carlisle
Geographische Lage 54° 53′ 46″ N, 2° 56′ 26,5″ WKoordinaten: 54° 53′ 46″ N, 2° 56′ 26,5″ W hf
Vorhergehend Kastell Old Church(Brampton) (östlich)
Anschließend Portus Trucculensis (westlich)
Vorgelagert Kastell Uxelodunum (Hadrianswall) (nordöstlich)
Verlauf des Stanegate und des Hadrianswalls mit Standorten der Kastelle
Münzportrait des Vespasian
Die Altstadt aus der Vogelperspektive (2008), links oben Carlisle Castle

Luguvalium (Carvetiorum) (Aussprache [ˌluːɡuːˈvælɪəm]) war ein römisches Kastell samt zugehöriger Zivilstadt auf dem Gebiet der Stadt Carlisle in der Unitary Authority Cumberland im Nordwesten Englands.

Luguvalium wurde als Militärlager und Nachschubbasis gegründet. Das römische Heer erbaute dort im späten 1. Jahrhundert n. Chr. ein mehrphasiges Holz-Erde-Kastell, das im späten 2. Jahrhundert durch ein Steinlager ersetzt wurde. Neben den Kastellen entwickelte sich eine größere Zivilsiedlung. Nach Errichtung des Hadrianswalls in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. entstand im nahen Stanwix ein weiteres Kastell um eine 1.000 Mann starke Reitereinheit, die größte am Hadrianswall, aufzunehmen. Als der Großteil der Besatzungssoldaten des Nordens dorthin verlegt wurden, nahm die militärische Bedeutung Luguvaliums als Grenzfestung ab, es avancierte stattdessen – wie Coriosopitum im Osten – zum Logistikzentrum am westlichen Abschluss des Stanegate. Die Stadt wurde im 3. Jahrhundert auch zur Metropole der indigenen Carvetii. Bis zur Spätantike blieb sie, aufgrund ihrer Nähe zum Stanegate, bzw. zum Hadrianswall, sowie zur cumbrischen Küste ein regionaler Verwaltungs- und Siedlungsschwerpunkt. Seine Position als „Grenzstadt“, sowie die Besonderheiten der umgebenden verliehen ihr eine besondere Rolle als Bollwerk zur Verteidigung der römischen Britannia und später der Trennlinie zwischen zwei neuen, aufstrebenden Königreichen, England und Schottland.


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