Majorian

Flavius Iulius Valerius Maiorianus (deutsch Majorian; * um 420; † 7. August 461 in Dertona) war von 457 bis 461 weströmischer Kaiser.

Als ein führender Militär des Reiches entmachtete er seinen Vorgänger Avitus mithilfe des Generals Ricimer. Einen Großteil seiner Regierung verbrachte er auf Feldzügen, mit denen er die Autorität des zerfallenden Weströmischen Reiches wiederherstellen wollte. So verteidigte er Italien gegen die Vandalen und gliederte Gallien und Hispanien wieder in das Reich ein. Sein großes Vorhaben, das römische Africa von den Vandalen zurückzuerobern, scheiterte jedoch und in der Folge wurde er von Ricimer entmachtet und hingerichtet.

Bleibenden Eindruck auf die Nachwelt hinterließ er durch seine umfangreiche Gesetzgebung, mit der er das Reich und das Kaisertum strukturell stärken wollte. So bezeichnet ihn der oströmische Geschichtsschreiber Prokopios als „[…] Herrscher, der sämtliche römische Kaiser, die jemals den Thron innehatten, durch gute Eigenschaften aller Art übertraf […]“.[1]

  1. Prokopios von Caesarea, Bellum Vandalicum 7, 4: ἄξιον δὲ καὶ Μαϊορίνου ἐπιμνησθῆναι, ὃς δὴ πρότερον ἔσχε τὸ ἑσπέριον κράτος. οὗτος γὰρ ὁ Μαϊορῖνος, ξύμπαντας τοὺς πώποτε Ῥωμαίων βεβασιλευκότας ὑπεραίρων ἀρετῇ πάσῃ, τὸ Λιβύης πάθος οὐκ ἤνεγκε πρᾴως, ἀλλὰ στρατιὰν ἐπὶ Βανδίλους ἀξιολογωτάτην ἀγείρας ἐν Λιγούροις ἐγένετο, αὐτὸς τῷ στρατῷ ἐπὶ τοὺς πολεμίους ἐξηγεῖσθαι διανοούμενος. Die Übersetzung stammt von Otto Veh.

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