Maria (ductrix)

Maria (* in Konstantinopel; † 1007 in Venedig) war eine Nichte des byzantinischen Kaisers Basilios II., zugleich eine Enkelin von Kaiser Romanos II. Im Jahr 1004 heiratete sie in Konstantinopel den venezianischen Mitdogen Johannes, der in der späteren Geschichtsschreibung Giovanni Orseolo heißt. Dieser war der älteste Sohn des Dogen Pietro II. Orseolo. Die hochschwangere Maria und ihr Ehemann segelten erst nach Venedig, nachdem der Kaiser von seinem Bulgarenfeldzug heimgekehrt war. In Venedig brachte Maria wenige Tage nach der Ankunft einen Jungen zur Welt. Sie starb jedoch 1007 mitsamt ihrem venezianischen Ehemann an einer Epidemie, die der zeitlich nächste Chronist als „Pestilencia“ bezeichnete, und die auch den gemeinsamen Sohn Basilios, benannt nach ihrem Onkel, nicht verschonte.

Die Hauptquelle für die Jahrzehnte bis 1008 verfasste der besagte Chronist Johannes Diaconus. Seine Istoria Veneticorum ist eines der ältesten venezianischen Geschichtswerke. Der Verfasser stand persönlich in Diensten des Dogen und war auf höchster diplomatischer Ebene tätig; möglicherweise begleitete er das Paar auf seinen Reisen.

Der überaus einflussreiche Benediktiner Petrus Damiani verurteilte Marias Lebensstil in einem seiner Briefe (ep. 66); er stellte ihren schrecklichen Tod als göttliche Strafe für ihren Lebenswandel dar, verschwieg aber, dass sie als eine von Vielen einer Epidemie zum Opfer gefallen war.


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