Die Marie war eine Glattdeckskorvette der Carola-Klasse, die Anfang der 1880er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Sie lief am 20. August 1881 auf der Reiherstiegwerft in Hamburg vom Stapel. Sie war das dritte Schiff der Klasse, zu der drei weitere Schiffe gehörten. Wie ihre Schwesterschiffe Carola, Olga und Sophie war sie nach der Gemahlin des Herrschers eines deutschen Bundesstaats benannt. Namensgeberin war Prinzessin Marie von Schwarzburg-Rudolstadt, verheiratet seit 1868 mit Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin.
Die Schiffe der Carola-Klasse wurden in den späten 1870er Jahren zur Erweiterung der deutschen Auslandskreuzerflotte in Auftrag gegeben, die zu dieser Zeit stark veraltet war. Ihre Hauptaufgaben waren der Stationsdienst zur Absicherung deutscher Interessen in ausländischen Gewässern ohne deutsche Stützpunkte sowie im deutschen Kolonialreich.[1] Entsprechend sollten die Schiffe als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff über eine Batterie von zehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.
Zur Erfüllung ihrer Aufgabe absolvierte die Marie zwei mehrjährige Auslandsfahrten, die sie jeweils beide Male um die Erde herum führten.
- ↑ Lawrence Sondhaus: Preparing for Weltpolitik. German Sea Power Before the Tirpitz Era. Naval Institute Press, Annapolis 2007. ISBN 978-1-55750-745-7. S. 116–117 bzw. 136–137.