Marimbula

Marímbula, auch Rumba-Box, seltener bass kalimba oder marimba, ist ein Lamellophon mit einem großen hölzernen Resonanzkasten, das vor allem im kubanischen Son und anderen Popularmusikstilen in der Karibik verwendet wird. Die Kernbesetzung eines traditionellen Son-Ensembles besteht aus Tres (kleine Gitarre), Bongos (Zylindertrommelpaar) und Marimbula.

Das Marimbula wurde im 19. Jahrhundert von schwarzafrikanischen Sklaven und ihren Nachkommen im Osten Kubas entwickelt. In Form und Spielweise steht das als rhythmisches Bassinstrument dienende Marimbula dem Cajón, einer ursprünglich als Trommelersatz dienenden Holzkiste, nahe und unterscheidet sich in seiner musikalischen Funktion wesentlich von den afrikanischen Lamellophontypen. Bei traditionellen Marimbulas ist der Resonanzkasten mit einer Reihe von drei bis über zehn Lamellen bestückt, die mit den Fingern gezupft werden.

Neben Kuba heißen oder hießen Lamellophone marimbula in der Dominikanischen Republik und in Cartagena (Kolumbien) sowie manimba oder manouva (auch marimba, malimba) in Haiti. Die afrikanischen Vorläufer des Marimbulas sind wahrscheinlich kleinere Lamellophone im Osten Nigerias und im angrenzenden Kameruner Grasland, deren Musiktradition im 17. Jahrhundert in die Karibik deportierte Sklaven mitbrachten. Gleichzeitig mit seiner Ausbreitung über die Karibikinseln Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte vermutlich das Marimbula nach Afrika zurück zu den Yoruba im Westen Nigerias, wo heute das für Afrika ungewöhnliche große Holzkasten-Lamellophon agídígbo gespielt wird.

Kubanisches Marimbula mit zehn Lamellen

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