Marine Seen (engl. marine lakes) sind Wasserkörper bestehend aus Meereswasser, die völlig von Land umgeben sind. Sie haben eine oberflächlich nicht sichtbare Verbindung zum Meer, die einen Austausch des Wassers ermöglicht und den Salzgehalt im See im Wesentlichen konstant und so hoch wie im Meerwasser hält. Seespiegel und Meeresspiegel sind im Wesentlichen gleich. Marine Seen sind damit per definitionem keine Salzseen, eine Bezeichnung für Binnengewässer mit Salzwasser ohne Abfluss oder Verbindung zum Meer. Übergänge oder Zwischenstadien sind aber möglich. Marine Seen stellen Habitatinseln mit biogeographischen, ökologischen und evolutionsbiologischen Besonderheiten dar, die an „echte“ Inseln erinnern. Insgesamt kennt man weltweit derzeit etwa 200 marine Seen. Der bekannteste marine See ist der Ongeim'l Tketau, auch Quallensee oder Jellyfish Lake genannt, auf der Insel Eil Malk im südpazifischen Inselstaat Palau.