Marino Zorzi, auch Marinus Georgio oder Marin Zordi (* 1238 oder 1239 in Venedig; † 3. Juli 1312 ebenda), war, folgt man der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig, ihr 50. Doge. Er regierte wenig mehr als zehn Monate von seiner Wahl am 23. August 1311 bis zu seinem Tod.
In dieser kurzen Zeit bahnte der als fromm geltende Doge, der bis dahin nur als Gesandter beim Luxemburger Heinrich VII. aufgefallen war, einen Ausgleich mit dem Papst an, der seinen Vorgänger exkommuniziert hatte. Doch der Krieg gegen das rebellierende Zara in Dalmatien, das sich gegen Venedigs Vorherrschaft zur Wehr setzte, wurde erst unter seinem Nachfolger beendet. Es gelang allerdings, den langwierigen Krieg mit Padua zu beenden, der durch den Streit um Durchfahrtrechte auf einem der Flüsse ausgelöst worden war. In seinem Testament sah er die Errichtung eines Hospitals für arme Kinder vor.