Eine Mary Sue ist eine idealisierte und vermeintlich perfekte Kunstfigur. Diese Figur wird oft als Wunschvorstellung des Autors wahrgenommen.[1] Üblicherweise kann sie Aufgaben erheblich leichter bewältigen als vergleichbare Figuren mit ähnlicher Ausbildung und Erfahrung. Eine Mary Sue ist üblicherweise allen Protagonisten und Antagonisten überlegen und verfügt über keinerlei körperliche oder geistige Schwächen sowie charakterliche Unzulänglichkeiten. Manchmal werden vermeintliche Schwächen künstlich hinzugefügt, die allerdings dazu dienen, die Mary Sue noch weiter anzubiedern. Wie zum Beispiel das stete Einschreiten bei der Sichtung von Ungerechtigkeit, starkes Mitgefühl oder fein dosierte Tollpatschigkeit, deren Auswirkungen aber immer zu glücklichen Wendungen in der Handlung führen. Die Bezeichnung wird oft für beide Geschlechter benutzt, zeitgleich existieren aber auch die männlichen Varianten Marty Sue und Gary Stu.