Sir Michael Llewellyn Rutter (* 15. August 1933 in Brummana, Libanon; † 23. Oktober 2021 in London-Dulwich, England) war ein britischer Entwicklungspsychologe.[1] In seinem 1972 publizierten, einflussreichen Buch Maternal Deprivation Reassessed legte er seine Forschungsergebnisse dar, durch die ein damals weit verbreitetes Vorurteil widerlegt wurde, dem zufolge die Abwesenheit der Mütter von Kleinkindern – zum Beispiel wegen ihrer Berufstätigkeit – die primäre Ursache von späteren psychischen Störungen bei ihrem Nachwuchs sei.[2] Zudem wies seine Arbeitsgruppe 1977 anhand einer Zwillingsstudie erstmals zweifelsfrei nach, dass Autismus eine genetische Grundlage hat.[3] In einem Nachruf des King’s College London wurde er als „Vater der Kinderpsychiatrie“ und als „einer der einflussreichsten Psychiater seiner Generation“ gewürdigt.[4]