Michail Tal, 1982 | |
Name | Michail Nechemjewitsch Tal |
Verband | Lettland, Sowjetunion |
Geboren | 9. November 1936 Riga, Lettland |
Gestorben | 27. Juni 1992 oder 28. Juni 1992 Moskau |
Titel | Großmeister (1957)[1] |
Weltmeister | 1960–1961 |
Beste Elo‑Zahl | 2705 (Januar 1980) |
Michail Nechemjewitsch Tal (lettisch Mihails Tāls, russisch Михаил Нехемьевич Таль; 9. November 1936 in Riga – 27. Juni oder 28. Juni 1992[2] in Moskau) war ein lettisch-sowjetischer Schachspieler und von 1960 bis 1961 der achte Schachweltmeister. Bei der Schachweltmeisterschaft 1960 setzte er sich im Alter von 23 Jahren gegen Michail Botwinnik durch und wurde damit zum bis dahin jüngsten Spieler, der den Titel des Schachweltmeisters erringen konnte.[3] Beim Revanchekampf 1961 verlor er den Titel wieder an Botwinnik. Der „Zauberer von Riga“ machte sich durch seinen taktisch geprägten und risikoreichen Spielstil einen Namen. Zeit seines Lebens machte ihm seine Gesundheit zu schaffen. Obwohl er schwer nierenkrank war, rauchte er viel und trank exzessiv, was der Grund seiner zahlreichen Leistungsschwankungen war.
Trotz seines riskanten und unbeständigen Spiels hatte er auch nach dem Verlust des Weltmeistertitels große Turniererfolge zu verbuchen: So gewann er insgesamt sechsmal die sowjetische Meisterschaft, nur Botwinnik kam auf die gleiche Anzahl. Er blieb zwischen Oktober 1973 und Oktober 1974 in 95 aufeinanderfolgenden Partien ungeschlagen, was bis heute eine der längsten Serien im Spitzenschach darstellt. Dabei entwickelte Tal im späteren Verlauf seiner Karriere seine Spielweise in Richtung eines universelleren, solideren Stils weiter.