Mineriaden

Das Schil-Tal in Rumänien

Als Mineriaden (rumänisch Singular Mineriada, Plural Mineriade, von rum. Miner = Bergmann) werden mehrere gewaltsame Protestaktionen bezeichnet, die in den 1990er Jahren in Rumänien überwiegend von Bergarbeitern aus dem Schiltal (Valea Jiului) durchgeführt wurden. Ihre politischen Zielsetzungen waren unterschiedlich, die Hintergründe und Drahtzieher sind teilweise nach wie vor unbekannt.

In den ersten drei Mineriaden im Jahr 1990 gingen in der Hauptstadt Bukarest die Bergleute tätlich gegen Gegner des zunächst provisorisch amtierenden, später offiziell gewählten Präsidenten Ion Iliescu vor, möglicherweise in dessen Auftrag, auf jeden Fall mit seiner Billigung. Hierfür erhielten sie materielle und arbeitsrechtliche Vergünstigungen (Lohnerhöhung, Zuweisung von Lebensmitteln, Arbeitszeitreduzierung).[1]

In der Mineriade des Jahres 1991 übten die Bergarbeiter Druck auf die Regierung von Ministerpräsident Petre Roman aus, die daraufhin zurücktreten musste.

Davon zu trennen sind die beiden Mineriaden des Jahres 1999. In der ersten davon protestierten die Bergleute gegen die von der Regierung geplanten Grubenschließungen und den damit drohenden Arbeitsplatzverlust. Die zweite richtete sich gegen eine gerichtliche Verurteilung des Gewerkschaftsführers Miron Cozma. Im Gegensatz zu den Mineriaden 1990/1991, deren Hauptereignisse sich in Bukarest zutrugen, spielte sich das Geschehen 1999 auf dem Weg der Bergarbeiter nach Bukarest ab, das heißt in der walachischen Provinz.

  1. Gefährliche Leute. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1990 (online).

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